Anerkennung
verzweifelt gesucht
In der Arbeitswelt ist Anerkennung ein essenzieller Faktor für Motivation, Engagement und Zufriedenheit. Doch wenn die Suche nach Anerkennung in ein ständiges Bestreben, es allen recht zu machen, umschlägt, kann dies negative Folgen haben. Dieses Verhalten, aktuell recht negativ konnotiert als "People Pleasing", birgt Gefahren sowohl für den Einzelnen als auch für die Organisation.
Anerkennung ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Es geht darum, dass Leistungen gesehen, geschätzt und gewürdigt werden. Laut der Gallup-Studie "State of the Global Workplace" zeigt sich ein direkter Zusammenhang zwischen Anerkennung und Mitarbeiterengagement. Unternehmen mit einer hohen Anerkennungskultur verzeichnen geringere Fluktuationsraten und eine höhere Produktivität.
People Pleasing beschreibt das Verhalten, ständig die Erwartungen und Wünsche anderer erfüllen zu wollen, oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Dies kann aus dem Bedürfnis nach Anerkennung resultieren, wenn Mitarbeiter glauben, nur durch ständiges Gefallen Bestätigung zu erhalten. Das ständige Bemühen, es allen recht zu machen, führt jedoch häufig zu Überlastung und Erschöpfung. Zudem kann das Streben nach externer Bestätigung das eigene Selbstwertgefühl untergraben. People Pleasers setzen oft keine klaren Grenzen, was zu einem Ungleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben führen kann. Außerdem verlieren Menschen, die sich ständig anpassen, leicht ihre Authentizität und die Fähigkeit, ihre eigene Meinung zu vertreten.
Um eine gesunde Anerkennungskultur zu fördern und gleichzeitig die Gefahr des People Pleasing zu minimieren, gibt es einige Ansätze, die hilfreich sein können. Anerkennung sollte aufrichtig und spezifisch sein, indem konkrete Leistungen und der Einsatz der Mitarbeiter gelobt werden. Eine offene Feedback-Kultur sollte etabliert werden, in der Mitarbeiter konstruktives Feedback geben und empfangen können. Es ist wichtig, die individuellen Grenzen der Mitarbeiter zu respektieren und zu fördern. Zudem sollten Mitarbeiter dabei unterstützt werden, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, das nicht nur von externer Anerkennung abhängt.
Anerkennung ist also ein kraftvolles Werkzeug, um Mitarbeiter zu motivieren und zu binden. Doch die Suche nach Anerkennung darf nicht in People Pleasing münden. Unternehmen und Führungskräfte sind gefordert, eine Kultur zu schaffen, in der Anerkennung ehrlich und verdient ist und in der Mitarbeiter ihre Grenzen wahren können. Nur so lässt sich eine authentische, produktive und gesunde Arbeitsumgebung gestalten.